Grundwasserschutz nach RiStWag durch gezielte Abdichtung mit Geokunststoffen
Beim Bau von Straßen in Wassergewinnungsgebieten schreiben die „Richtlinien für bautechnische Maßnahmen an Straßen in Wassergewinnungsgebieten“ (RiStWag) die Dichtung des Untergrundes und somit gezielte Baumaßnahmen zum Schutz des Grundwassers bindend vor. In vielen Projekten haben sich die bentonithaltigen Geokunststoffe Bentofix® und die Geomembranen Carbofol® als wirksame und kostengünstige Abdichtungsvorrichtungen erwiesen. Sie werden unter Straßen, Eisenbahnschienen und für Rückhaltebecken verwendet.
Dichten
Als Alternative zum sonst üblichen erdbautechnisch verdichteten, 40 cm dicken mineralischen Abdichtungen kommt die ca. 10 mm dicke, vernadelte, geosynthetische Tondichtungsbahn Bentofix® mit hochquellfähigem Natriumbentonit zum Einsatz. Die bei Bentofix® eingesetzten robusten Deck- und Trägergeotextilien sind so dimensioniert, dass sie gegenüber Einbaubeschädigungen ausreichend geschützt sind.
Es ist möglich, Bentofix® auf geneigten Hängen von mehr als 1V:2,5H zu verlegen, abhängig von der vorhandenen Bodenqualität und der Länge der Böschungen. Unter bestimmten ungünstigen Bedingungen oder bei steileren Hängen kann die Stabilität durch ein zusätzliches verstärkendes Secugrid®-Geogitter erreicht werden.


Aufgrund ihrer geringen Dicke verbrauchen die bentonithaltigen Bentofix®-Geokunststoffe weniger Volumen als verdichteter Ton und erfordern möglicherweise weniger Bodenaushub. Bentofix® BFG 5000 ist mit einem Deckgeotextil ausgestattet, das gleichmäßig über seine gesamte Oberfläche mit Bentonitpulver imprägniert ist. Diese Behandlung mit Bentonit im Abdeckgeotextil kann die Installation effizienter machen, da das Auftragen von Bentonitpaste an den Überlappungen vor Ort nicht erforderlich ist.
Der Rohstoff der einkapselnden Geokunststoffe bei Bentofix® ist in der Regel aus Polypropylen (PP) und somit hinreichend beständig gegen herkömmliche Chemikalien. Für Sonderfälle, in denen eine höhere chemische Aggressivität erwartet werden muss, kann auf eine beschichtete Bentonitmatte (Bentofix® X) zurückgegriffen werden.


Alternativ können auch Carbofol® Kunststoffdichtungsbahnen aus PEHD eingebaut werden. Carbofol® lässt sich nicht nur leicht verlegen, sondern besitzt zudem einen günstigen materialspezifischen Schmelzindex. Dadurch lassen sich die Bahnen sehr gut miteinander verschweißen.
Schützen mit Geokunststoffen
Bei Bentofix® geosynthetischen Tondichtungsbahnen schützen die einkapselnden Geokunststoffelemente nicht nur den Bentonit, sondern bieten auch ausreichende Robustheit für die Handhabung auf der Baustelle. Bei Carbofol® Kunststoffdichtungsbahnen ist besonders auf einen sachgemäßen und fachgerechten Einbau zu achten. Je nach Anforderungen müssen oberhalb und ggf. auch unterhalb von Carbofol® zusätzlich mechanisch verfestigte Schutzvliesstoffe, z. B. Secutex® (aus PP) eingesetzt werden. Secutex® Vliesstoffe aus PP werden bei Baumaßnahmen, die gemäß RiStWag durchgeführt werden, eingesetzt.


Erosionsschutz
In steilen Hanglagen können starke Niederschläge Erosionsspuren verursachen oder junge Grassprossen wegspülen. Mit der Secumat® Erosionsschutzmatte wird der Boden bei abfließendem Oberflächenwasser in der dreidimensionalen Wirrgelegestruktur zurückgehalten. Secumat® wird direkt auf der Böschung verlegt und mit Boden befüllt. Das Wurzelwerk der Vegetation schließt sich um die Secumat® Wirrlage herum und kann sich somit fest und wirksam verankern.
Fazit
Beim Bau von Straßen, Eisenbahnstrecken oder Rückhaltebecken in Wasserschutzgebieten können Bentofix® Bentonit-Geokunststoffe und Carbofol®-Geomembranen sicher verwendet werden. Die schützenden Secutex® Nadelvlies-Geotextilien sorgen für einen langfristigen Schutz der Carbofol® Geomembranen. Secugrid® Geogitter können die Stabilität von steilen Hängen gewährleisten, während Secumat® hilft, Oberflächenerosion zu verhindern. Naue’s Komplettlösungen für geosynthetische Systeme sind kostengünstige und ökologisch nachhaltige Alternativen für Anwendungen zum Schutz von Wasserressourcen.
